Vokalmusik

GESANG DER SCHÖNHEIT (2017)

TEXT Juan de la Cruz

für 4 Solisten (SATB), Chor (SATB) und Orchester

30 Minuten

Gefördert Förderverein Kirchenmusik in der Zwölf-Apostel-Kirche

Entstanden: 2016

bis 2017

Uraufführung 7. Mai 2017
Zwölf-Apostelchor, Sinfonisches Orchester unter der Leitung von Christoph Hagemann, Zwölf-Apostel-Kirche, Berlin-Schöneberg

Auftraggeber Zwölf-Apostel Chor, Berlin

Lass uns zusammen hingehen um uns in Deiner Schönheit zu sehen

Johannes vom Kreuz (1542 – 1591), spanischer Mystiker, (Kirchen-)Lehrer der Mystik, Reformer des Karmeliterordens, Seelsorger, Theologe und Dichter, Patron der spanischen Dichter. Johannes vom Kreuz wird als Sänger der Liebe wie des Nichts (nada) bezeichnet. Seine mystischen Erfahrungen hat er in Gedichten und deren Auslegungen für die Suchenden niedergeschrieben. u.a.: »Aufstieg zum Berg Karmel«, »Die Dunkle Nacht«, »Geistlicher Gesang«, »Lebendige Liebesflamme«. In der heutigen Zeit, in der die Menschen nach heilender Erfahrung dürsten, in der die Frage nach Gott untrennbar verbunden ist mit der Suche nach der befreienden Erfahrung Gottes, in der dem Christentum zwar hoher Respekt wegen seiner sozial-karitativen Nächstenliebe gezollt wird, man die religiöse Sehnsucht aber in anderen meditativen Formen und Philosophien auslebt, in der auch mancher gläubige Christ in der Gewohnheit des Gottesdienstes keine innere Ansprache mehr findet und sich Müdigkeit und Zweifel ausbreiten, in dieser Zeit gibt Johannes vom Kreuz mit seinem Leben und seinen Schriften ein modernes und zugleich provozierendes Zeugnis: Gott kann erfahren werden! Der wesenhaft verborgene Gott lässt sich finden von dem, der sich in die Verborgenheit wagt. Ein Wagnis ist dies fürwahr!

Der »gesang der schönheit« überträgt den pantheistisch-mystischen Text in Musik und schafft besonders im zweiten Teil der Werkes feierlich-meditative Klangflächen, die die ganzheitliche Gotteserfahrung der Mystik, den nicht rationalen, meditativen Zugang zum Glauben im Singen, wiederspiegelt.
– Kantor Christoph Hagemann

Ein wegloser Weg, auf dem der Mensch sich aus Glaube und in Liebe selber lassen muss, durch dunkle Nacht zur Liebesvereinigung mit Gott. Hier in Gott erkennt der Mensch endlich sein eigenes Wesen, seine eigentliche Schönheit. Und mehr: Indem der Mensch seine eigene wahre Schönheit in der inneren Schau der Schönheit Gottes erkennt, erkennt er auch die wahre Schönheit der Schöpfung, aller Wesen und Dinge in ihr. Dann geschieht alles Tun des Menschen aus Liebe und in Liebe. Kontemplation und Aktion fallen hier zusammen. Darum besingt der Dichter in seinen Schriften den von ihm selbst gegangenen und erfahrenen Weg der inneren Suche nach Gott in der Kontemplation/Meditation, der immer in der konkreten Liebe des Alltags mündet. Das Leben Johannes vom Kreuz‘ war tatsächlich ein Leben voll konkreter Liebe. In allen Schriften Juans „geht das eine Motiv durch: Nur dort, wo der Liebende den Augenaufschlag des Einzig-Geliebten sucht, sollen ihm die Augen aufgehen für all den Abglanz der Schönheit, den der Geliebte durch den Blick seiner Augen in der Welt hervorgebracht hat. Die Vermittlung zwischen Schönheit der Welt und Schönheit Gottes liegt in der Liebe zu Gott, die die Seele (…) Gott anverwandelt. Hier strömt das Wort »Schönheit« unaufhörlich aus Juans Feder, er ist wie berauscht davon:

»und Ich werde Du sein in Deiner Schönheit«
Diese Arbeit wurde durch die Unterstützung möglich gemacht. Vielen Dank.
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