«Schnuut & Pumpe» war ein experimenteller Projektchor, der im Rahmen der Uraufführung der multimedialen Produktion «DISTANCE2123» von Michael Maria Ziffels entstand. Das Ensemble brachte Menschen zusammen, die eine Leidenschaft für Sprache, Stimme und Klang teilen – unabhängig davon, ob sie Noten lesen konnten oder nicht.
Im Zentrum stand das Gemeinschaftserlebnis:
Gemeinsam singen, sich auf Sprache und Rhythmus einlassen, miteinander atmen und hören – ohne die üblichen Barrieren. Der Chor richtete sich ausdrücklich auch an Menschen ohne klassische Chorerfahrung. Statt mit Noten wurde mit Gehör, Körper und Vorstellungskraft gearbeitet, was nicht nur ein niederschwelliges Angebot schuf, sondern auch eine intensive musikalische Nähe und emotionale Unmittelbarkeit ermöglichte.
Unter der künstlerischen Leitung von Michael Maria Ziffels entstand eine offene, wertschätzende Probenatmosphäre. Als Komponist und Chorleiter legte er besonderen Wert darauf, dass jede Stimme zählt – unabhängig vom musikalischen Vorwissen. Die Proben waren geprägt von Neugier, Vertrauen und einer kollektiven Lust, das eigene stimmliche Potenzial zu entdecken. Es wurde gesprochen, geatmet, gelacht, gelauscht, improvisiert und geprobt – immer im Dialog mit Texten, Klängen und Bewegungen.
Schnuut und Pumpe bewegte sich zwischen Neuer Musik und Literaturperformance, zwischen Chor und Theater, zwischen Alltagssprache und Poesie. Die Verbindung von Klang und Wort war dabei kein rein ästhetisches Konzept, sondern auch ein soziales: ein Chor, in dem jede Stimme Raum bekam – musikalisch wie menschlich.
Das Projekt ist vorerst abgeschlossen, lebt aber in der Erinnerung an eine besondere Gemeinschaft und intensive Aufführungsmomente weiter.