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oder: Wem gehört eigentlich das Internet?

Gedankensplitter

Ohne uns wär da gar nix. Keine hübsch gefilterten Sonnenuntergänge auf Instagram, keine epischen Wandertouren auf Komoot, keine Katzen mit Keyboard auf YouTube. Kein Content – keine Plattform. Wir, die Nutzerinnen und Nutzer, sind die wahren Stars. Wir haben das Netz mit Leben gefüllt, mit Bildern, Geschichten, Tutorials, Memes, Musik, Tanz, Wut und Liebe. Und was kriegen wir dafür?

Werbung.

Oder, wenn wir es ganz wild treiben wollen: die Möglichkeit, unsere eigenen Inhalte gegen Gebühr werbefrei anzusehen. Man gönnt sich ja sonst nix.

Sorry, aber: Geht’s noch?

Die Arroganz der Tech-Konzerne ist kaum zu toppen – es sei denn von der Ignoranz unserer politischen Entscheidungsträger:innen, die diesen digitalen Kolonialismus tatenlos hinnehmen. Oder schlimmer: feiern.

Denn während Google, Meta, TikTok & Co. jährlich Profite in Milliardenhöhe aus unseren Klicks, Daten und Likes generieren, wird diskutiert, ob man ein paar Cent mehr für die Grundsicherung ausgeben kann. Stattdessen: unsere Daten wandern direkt in die nächste Trainingsrunde einer KI, die dann unsere Jobs übernimmt, unsere Stimmen imitiert und uns unsere kreative Arbeit zurückverkaufen will. Auf Abo-Basis, versteht sich.

Und das nennt sich dann Fortschritt.

Vielleicht wäre es an der Zeit, mal umzudenken. Wie wär’s denn, wenn wir Google & Co. nicht bitten, ihre Macht nicht zu sehr auszunutzen – sondern sie einfach besteuern? Richtig. Digitalsteuer. Global. Saftig. Und mit dem Geld finanzieren wir ein weltweites Grundeinkommen. Für alle. Als Dankeschön dafür, dass wir täglich Inhalte liefern, Daten spenden, Aufmerksamkeit schenken – und damit diesen ganzen Apparat am Laufen halten.

Aber nein. Stattdessen werden wir zu Konsumenten degradiert, die zahlen sollen, um nicht mehr von schrottiger Werbemusik belästigt zu werden. Für Content, den wir erstellt haben.

Was kommt als Nächstes?

Müssen wir bald Eintritt zahlen, um unsere eigenen Gedanken zu denken?

Vielleicht wird diese Frage schon bald von einer KI beantwortet – mit unseren Daten. Und einem Abo-Modell. Natürlich.

Michael Maria Ziffels
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