Gruppenausstellung »Schönes Wohnen #1«
Als Namensgebern des Stückes stand der fiktive Charakter der Nyota Upenda Uhura, Kommunikationsoffizierin in Gene Roddenberrys Star Trek Universum Patin. Uhura war ein wichtiger Teil der multikulturellen Crew der Originalserie und eine der ersten schwarzen Figuren in einer amerikanischen Fernsehserie, die in einer nicht untergeordneten oder herabwürdigenden Rolle dargestellt wurde. Die Figur wurde von der US-amerikanischen Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin Nichelle Nichols verkörpert.
Die Komposition »Das Uhura-Idyll« folgt keiner linearen Partitur, sondern stellt sich als ein in Echtzeit generiertes, immer wieder neu variiertes Klang-, Bild- und Lichtsystem dar.
Mithilfe von Wahrscheinlichkeitsberechnungen werden die Klänge erzeugt, verfremdet, gefiltert und dann erneut ausgegeben. Eine weitere Schicht sind die von Ziffels zuvor aufgenommenen konkreten Klänge, die auf Alltagsgeräusche und die Werke von Nikola Sarić und Leona-Alina Boltes Bezug nehmen, als Beispiel sei genannt das Öffnen eines Fensters und die daraus resultierenden Geräusche aus der Stadt oder Gesprächsfetzen einer virtuellen Familie am Frühstückstisch.
Neben dem direkten Bezug auf Sarićs und Boltes Arbeiten durch Klänge, welche die Objekte der Ausstellung »Schönes Wohnen« direkt akustisch spiegeln, hinterfragen weitere aufgenommene Klänge aber auch die sozialen Prozesse und Aspekte dahinter. Ziffels deckt aber auch die in den Dingen wohnende Schönheit auf. Die elektrische Saftpresse oder das analoge Messer, welches eine Zwiebel schneidet: Ziffels transformiert diese einfachen Dinge aus dem Küchenkontext zu Musik. Die Komposition/Installation hat keine Dauer, sondern generiert sich immer neu in unendlichen Permutationen.
Eine weitere Hör-Schicht sind die prägnanten Zitate von Nichelle Nichols, Yuval Noah Harari, Steven Hawkings und weiteren. Durch Auswahl, Stimmenklang und Übersetzungen schafft Ziffels die Klammer zurück zu der Figur von Uhura: Das »da Seiende« muss auch politisch sein.