Messerverbotszonen! Rufen die Politiker. Messer sind gefährlich!
Ach wirklich?
Schon mal über Autos nachgedacht, ihr Helden?
Dieses Land verteidigt das Auto wie eine heilige Kuh – während täglich Menschen unter seinen Rädern krepieren. Aber Hauptsache, das Tempelritual des freien Fahrens wird nicht gestört.
Jedes Jahr: Tote. Verstümmelte. Zerfetzte Körper auf Asphalt. Aber wo bleiben die «Autoverbotszonen»?
Wo die Polizei, die SUVs beschlagnahmt wie Messer am Bahnhof?
Wo die Nachrichtensprecher, die in ernster Miene den «Autoterror» erklären?
Nirgendwo. Stattdessen: Förderprogramme für Elektro-SUVs. Prämien für noch mehr rollende Monster. Werbung, die das Auto als Sinnbild von Freiheit feiert – Freiheit, andere über den Haufen zu fahren.
Das Auto ist die perfekte Waffe:
- Schnell.
- Schwer.
- Immer griffbereit.
- Und gesellschaftlich legitimiert.
Wer ein Messer trägt, ist verdächtig. Wer einen Drei-Tonnen-SUV durch die Innenstadt steuert, ist ein respektierter Bürger.
Wie krank ist das?
Wenn wir eine Gesellschaft wären, die ihre schwächsten Mitglieder wirklich schützen wollte, gäbe es autofreie Innenstädte. Überall.
Stattdessen: Asphaltorgien, hupende Blechlawinen, getötete Kinder an Zebrastreifen – und Politiker, die «Rücksichtnahme» predigen.
Rücksichtnahme!
Sagen sie, während sie weiter Milliarden in Straßenbau stecken, statt endlich die Vernunft auf den Fahrplan zu setzen.
Das Auto ist nicht nur ein Verkehrsmittel.
Es ist ein Denkmal unseres kollektiven Versagens.
Es zeigt, was uns wirklich wichtig ist: Blech über Leben.
Und solange wir diesen mörderischen Irrsinn nicht stoppen, wird jede Messerverbotszone zur bitteren Karikatur einer Gesellschaft, die den Tod auf vier Rädern klaglos hinnimmt – aber ein Taschenmesser kriminalisiert.