
wanderling wondering
Wenn Sprache klingt und Landschaft spricht – ein Ensemblewerk von Michael Maria Ziffels
Was trägt ein Mensch, wenn er wandert? Geschichten. Erinnerungen. Spuren.
Das interdisziplinäre Projekt wanderling wondering ist eine künstlerische Spurensuche durch Zeit, Raum und Klang – eine Wanderung durch Sprache, Geräusch und Gestalt. Basierend auf Texten der Lyrikerin Ulrike Draesner, komponiert von Michael Maria Ziffels, entsteht ein Ensemblewerk in Zusammenarbeit mit Musikern und einer Performance-Künstlerin. Uraufführung: 26. September 2026 in Hitzacker (Elbe) – inmitten in der Landschaft, die nicht Kulisse, sondern Resonanzraum ist.
Was entsteht, wenn ein Flügel auf Elektronik trifft, wenn ein Gedicht sich in Klänge zersplittert, wenn Stimmen aus dem Wurzelwerk steigen?
wanderling wondering ist ein Werk für Stimme, Klavier, MIDI-Keyboards, Elektronik, Klangobjekte und Text. Es verbindet musikalische Präzision mit performativer Offenheit und poetischer Forschung. Die Komposition entfaltet sich als «klanglicher Prolog» – tastend, suchend, neue Räume öffnend.
Akustisches und Elektronisches fließen ineinander, Textfragmente verschmelzen mit Klangbildern. Mikrotonale Elemente und recycelte Klangkörper aus Holz und Wasser verleihen eine elementare, archaische Ebene. Draesners Sprache wird nicht illustriert, sondern erkundet – mal verständlich, mal zerfallend in Laute, Vibrationen, Splitter.
Thematisiert wird Wanderschaft – geografisch, klanglich, historisch. Wer gibt Geschichte weiter? Wer wird verdrängt, zum Schweigen gebracht? In Zeiten von Migration, Klimakrise und kultureller Umdeutung antwortet das Werk nicht, sondern erzeugt Resonanz.
Kultur auf dem Land erscheint hier nicht als Ausgleich, sondern als Avantgarde.
wanderling wondering richtet sich an ein neugieriges Publikum – und an alle, die bisher vielleicht gar nicht wussten, wie weit Musik wandern kann.