Fur ist nach Wojjgifu und Stefn Michael Maria Ziffels dritter Teil eines Zyklus, der um das Gedicht Doggerland von Ulrike Draesner kreist. Fur ist Komposition, Installation und Spiel, aufgeführt vom Ensemble Blandan, das aus der Fusion des Ensembles Endliche Automaten und des Chors Schnuut & Pumpe hervorgegangen ist.
»spot dotted mit anemone wicke blutigem kraut« so beginnt eine kurze Passage des Kapitels Erstes Bodenleben in Draesners Gedicht. Sie entführt uns, die Grenzen und Ursprünge von Sprache ertastend, in eine langsam versinkende, steinzeitliche Landschaft samt Flora, Fauna und frühen Menschenwesen. Landschaft, Körper und innere Welt stehen dabei in enger Beziehung miteinander und wir werden Zeugen ihres Wandels aus weiblicher Sicht. Die »Menschin« verliert ihr Fell, ihre Adern werden sichtbar, die empfindsame Haut macht empfänglich für Poesie.
Neben Draesners Text sind die Objekte der Künstlerin Barbara Rothamel zentraler Ausgangspunkt der gemeinsamen Erkundungen. Die textilen Arbeiten aus verschiedenen natürlichen Fasern werden mit eingearbeiteten Mikrofonen zu Klangobjekten, Kostümen und Bühnenbild.
ZIFFELS konfrontiert dieses Material mit dem Element Wasser, das ebenfalls zum klangbildenden Objekt wird. Die Computer der Endlichen Automaten wurden mit Algorithmen für Konvertierung, Transformation und Dialog ausgestattet. Die Codes werden in Echtzeit modifiziert und erweitert.
Das Ensemble Blandan präsentiert dieses multimediale, interaktive Happening auf Einladung des Kunstvereins Hitzacker e.V. am Samstag den 11. Mai 2024 im Oktogon.