Vokalmusik

CANTO DE LAS NIÑAS (2021 – 2023)

ein feministisches Manifest

ein feministisches Manifest

TEXT Juana de la Cruz
Bearbeitet von: Juliane Gabriel und Michael Maria Ziffels

für Sprecherin, Sängerin, Video, Chor und Elektronik

30 Minuten

Entstanden: 2021

bis 2023

Uraufführung 16. September 2023

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Die wichtigste lateinamerikanische Dichterin des 17. Jahrhunderts ist Juana Ines de la Cruz. Als »Feministin« setzte sie sich für die Rechte der Frauen ein und verfasste Liebes- und gesellschaftskritische Gedichte. 1648 wurde sie in einem kleinen Ort in Mexiko, damals eine spanische Kolonie, geboren. Schon als Kind lernte sie von ihrem Großvater lesen. Sie interessierte sich sehr für Astronomie, Philosophie und Medizin.

In vielen Zusammenhängen wird die Ordensfrau, Wissenschaftlerin und Schriftstellerin als »erste Feministin« bezeichnet – nicht nur, weil sie sich zeitlebens gegen herrschende Strukturen und Erwartungen auflehnte, sondern auch, weil einige ihrer Gedichte explizit feministische Themen behandeln. Aus diesem Grund habe ich das Gedicht »En perseguirme, Mundo, ¿qué interesas?« ausgewählt. Zusammen mit Juliane Gabriel habe ich das Gedicht analysiert, ins Englische übersetzt und umgeschrieben. Teilweise auch überschrieben, um die Aussagen von Juana für die heutige Zeit verständlicher zu machen.

»Mich zu verfolgen, Welt, was liegt dir dran?
Was stört’s dich, wenn ich einzig danach strebe,
meinen Verstand mit Schönem auszuschmücken
und nicht für Schmuck und eitlen Zierrat lebe?«

Die Tonaufnahmen zu diesem Stück wurden im Dezember 2021 mit Juliane Gabriel im Haus von Renate von Wrochem in Berlin gemacht. Vielen Dank an Frau von Wrochem und auch an Johannes von Wrochem für die technische Unterstützung

The most important Latin American poet of the 17th century is Juana Ines de la Cruz. As a „feminist“, she campaigned for women’s rights and wrote poems critical of love and society. She was born in 1648 in a small town in Mexico, then a Spanish colony. She learned to read from her grandfather as a child. She was very interested in astronomy, philosophy and medicine.

In many contexts, the nun, scientist and writer is referred to as the „first feminist“ – not only because she rebelled against dominant structures and expectations throughout her life, but also because some of her poems deal explicitly with feminist themes. For this reason, I chose the poem „En perseguirme, Mundo, ¿qué interesas?“. Together with Juliane Gabriel, I analysed the poem, translated it into English and rewrote it. I also partly overwrote it to make Juana’s statements more understandable for today.

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