Wer häufig neue Leute kennenlernt oder Partys besucht kennt ja die Smal-Talk Fragen nur zur genüge. Ich frage mich allerdings warum ich auf die Frage: „Was machst du so beruflich“ und ich antworte: Komponist wie aus der Pistole geschossen kommt die Gegenfrage: »Und kann man davon Leben?« kommt. Es hat mich oft genervt und geärgert. Warum eigendlich? Nun weil es natürlich schwierig ist mit Zeitgenössischer Musik seinen Lebenunterhalt zu verdienen. Es ärgert mich auch, weil diese Frage bei der Aufnahmeprüfung für das Strudium auch kam: Drei Proffezoren mit entsprechenden Einkünften wollen von einem jungen Menschen wissen ob den klar ist das ein Leben als Komponist finanziell schmalbandig sein wird. Mich ärgert allerdings auch die impertinenz in dieser Frage. Wir ein Frisör gefragt: Sage mal, es ist ja allgemein bekannt das Ihr quasi nichts verdient, wovon lebst du denn dann? Willkommen im Niedriglohn-Land Deutschland. Mittlerweile  verdienen viele nur noch das was Sie verdienen bzw. was der Neoliberalismus Ihnen zugesteht. Ich habe übrigens immer durch weitere Jobs — wie fast alle im Kreativbereich — mich über Wasser gehalten. Seit 2004 arbeite ich als Webdesigner und Developer.

Aber zurück zu der Frage danach warum mich diese Frage sosehr nervt. Nur 1% aller Fragenden fragen zuerst: »Welche Art von Musik komponierst du?« Die, die es taten kamen auf elektronische oder Hip-Hop- Musik — igitt. Vermutlich wegen der Haare. Meine Haare sind seit mehr als 35 Jahren ein wichtigeres Thema als der Klimawandel oder die Frage danach wie ich mein musikalisches Material disponiere. Nun ja.

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Author Michael